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9.15. Der nationalsozialistische 1. Mai – Umdeutungen und Interpretationen (Christoph Kühberger) - Langtext

9.15.1. Entstehung des Ersten Mais

Die politische Nutzung des Ersten Mais in Europa wurde auf dem Pariser Gründungskongress der zweiten sozialistischen Internationalen im Juli 1889 beschlossen.[2683] Als Vorbild für den Kampftag zur Verwirklichung sozialer Reformen diente der in den USA von der „Federation of Organized Trade and Labor Union” auf ihren Kongress 1884 in Chicago beschlossene gewerkschaftliche Aktionstag am 1. Mai 1886 zur Erreichung des Achtstundentages. Das Datum wurde bewusst gewählt, weil es mit dem so genannten „Moving-day”, einem traditionellen Wechseltag (Wohnungs-, Pacht-, Arbeitsverträge etc.) zusammenfiel.[2684] Für Europa zählte vor allem die Idee des völkerverbindenden Kampftages zur Erlangung des Achtstundetages und zur Humanisierung der Arbeitswelt bzw. der Arbeitsbedingungen.[2685] Der 1. Mai wurde in den sozialistischen Träumen und in den bürgerlichen Alpträumen das Symbol des schnellen Endes der alten gesellschaftlichen Verhältnisse. Das rasche Wachstum einer großen Bewegung überrollte die Belle Epoque und stellte den traditionellen Herrschafts- und Führungsanspruch in Frage.[2686] Der 1. Mai wurde zum Entfesselungstag der politischen Emotionen der Arbeiterschaft, die in diesem Tag eine Möglichkeit fand, um auf sich aufmerksam zu machen. Tumulte und Massenstreiks, politische Agitation und politische Werbung prägten den Tag, der nicht selten blutige Zwischenfälle zu verzeichnen hatte. Daneben existierten aber auch die gemütlichen Volksfeste, auf denen bürgerliche, proletarische und kirchliche Traditionen ineinander verschmolzen.[2687] Während das Volksfest mancherorts aufgrund seiner Traditionen sämtliche gesellschaftliche Bereiche erfasste, blieb die politische Manifestation am Ersten Mai in der Hand der ArbeiterInnen.

In Österreich war der 1. Mai 1919 von der Nationalversammlung Deutschösterreichs zum jährlichen staatlichen Ruhe- und Feiertag erhoben worden. Damit griff man einer Entwicklung voraus, die sich in den meisten Industriestaaten erst nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog. Der vormals als „Rebellensonntag” verrufene Tag wurde bis 1933 in seiner ursprünglichen Prägung als Arbeiterfeiertag begangen. Mit der Regierung Dollfuß wurden die Maidemonstrationen jedoch verboten und der Ständestaat besetzte selbst den Feiertag, unter Schuschnigg etwa mit Ständeumzügen.[2688]

9.15.2. Nationalsozialistische Interpretation des 1. Mais

Als die Nationalsozialisten Ende Jänner 1933 in Deutschland an die Macht kamen, mussten sie sich mit dem vorhandenen staatlichen Feiertagssystem auseinander setzen. In Bezug auf den Ersten Mai als traditionelles Fest der Linken wäre es nur zu logisch gewesen, den Kampftag des Marxismus zu verbieten, wie man es auch im faschistischen Italien tat, um nicht Gefahr zu laufen, sozialistische und kommunistische Agitation an diesem Datum zu begünstigen.[2689] Besonders Alfred Rosenberg bemühte sich, den Ersten Mai durch ein Frühlingsfest am 21. März zu ersetzen.[2690] Joseph Goebbels überzeugte jedoch Hitler davon, den Ersten Mai im nationalsozialistischen Sinn umzudeuten, um ihn nicht zur symbolischen Versammlungsstätte des linken Widerstandes werden zu lassen.[2691] Der Erste Mai wurde daher als „Tag der nationalen Arbeit” zum nationalen Feiertag erklärt.[2692] Das zuvor diskriminierte Fest der Arbeiter wurde von den Nationalsozialisten im ganzen Deutschen Reich von der Illegalität befreit und mit nationalsozialistischer Ideologie aufgeputzt zum höchsten Feiertag des deutschen Volkes stilisiert. Der Klassengegensatz in der deutschen Gesellschaft wurde durch das Konzept der Volksgemeinschaft überwunden. Die bisher entgegengesetzten Pole Arbeiter und Nation wurden als überholt hingestellt, da die im Krieg gelebte nationale Gemeinschaft hätten sie die moralische Qualifikation für die Volksgemeinschaft erbracht.[2693]

Die besonders am Ersten Mai propagierte Volksgemeinschaft sollte den bisherigen sozialistisch-marxistischen Klassengedanken brechen. Die neuen Kampfworte, die am ersten nationalsozialistischen „Tag der nationalen Arbeit” im Deutschen Reich prangten, waren: „Es gibt nur einen Adel – den Adel der Arbeit.”[2694] Mit diesem Slogan sollte das zum Ausdruck gebracht werden, was der ideologische Begriff „Volksgemeinschaft” meinte, nämlich, dass es für den nationalsozialistischen Staat keinen Unterschied zwischen den Klassen, hier zwischen den geistigen oder körperlichen Arbeitsleistungen, gab. Im Maiaufruf von 1933 betonte Goebbels genau diesen Gedanken: „Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! Stirn und Faust sollen einen Bund schließen, der unlösbar ist. Der Bauer hinter dem Pflug, der Arbeiter an Amboß und Schraubstock, der Gelehrte in seiner Studierstube, der Arzt am Krankenbett, der Ingenieur bei seinen Entwürfen, sie alle werden sich am Tag der nationalen Arbeit bewußt werden, daß die Nation und ihre Zukunft über alles geht, und daß jeder an seinem Platz das gilt, was er dem Vaterland und damit dem allgemeinen Besten zu geben bereit ist.”[2695]

Die ursprüngliche Bedeutung des marxistischen Kampftages, der für bessere Arbeitsbedingungen, Lohnerhöhungen, soziale Leistungen etc. stand, wurde durch eine derartige politische Kurswende pervertiert und doch sprach viele die neue Interpretation an, weil sie sich auch nach Goebbels gegen den kämpferischen Charakter des proletarischen Erste Mai richtete.[2696] Viele Arbeiter erlagen der Versuchung, da ihnen das neuartige Konzept gefiel, dass am „Tag der Arbeit” Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam marschierten.[2697] Für die schnelle und unproblematische Übernahme der neuen nationalsozialistischen Tradition am Ersten Mai zeichnete aber auch die Arbeiterbewegung verantwortlich. Wichtigster Moment dabei war nicht nur die gesetzliche Fixierung des Ersten Mais als offiziellem Feiertag der Nation, was ein altgehegter Wunsch war, sondern darüber hinaus, dass er zum bezahlten Feiertag gemacht wurde. Die Nationalsozialisten konnten sich so als Vertreter der Arbeiterinteressen profilieren.[2698] Bereitwillig riefen die deutschen Gewerkschaften im April 1933 ihre Mitglieder zur Beteiligung an den von der Regierung veranstalteten Feiern auf.[2699]

Um den Ersten Mai allerdings von der ihm anhaftenden marxistischen Patina zu befreien und mit nationalsozialistischen Ideologemen auszustatten, kam es zur archaischen Umdeutung des Festes. Dabei wurde versucht, die Feiern aus dem politischen und sozialen Zyklus herauszulösen und in einen jahreszeitlichen Zyklus einzubetten.[2700] Alfred Rosenberg konnte dabei jene Bestrebungen verwirklichen, ein Frühlingsfest zu etablieren, das mit Maibaum, Maikönig und Maikönigin als Fest der wiedererwachenden Natur begangen werden sollte.[2701] Der metaphorische Rückgriff auf Naturbilder und Natursymbole (Sonne, Frühling etc.), um die Volksgenossen in eine Aufbruchstimmung zu versetzen, lässt starke Parallelen zur Arbeiterbewegung erkennen.[2702] Denn bereits die sozialistische Feiertagsideologie bemühte sich in ähnlicher Weise wie das auch später der Nationalsozialismus tat, dem Ersten Mai durch „Kontinuitätsbasteleien” eine historische Perspektive zu verleihen, die weit in einen „mythengeschwängerten Nebel der Vorzeit” hineinreichte.[2703] Die Nationalsozialisten versuchten dieses Ziel vor allem durch die Wiederbelebung von Festtagsbräuchen zu erreichen, wobei man auf sedimentierte kulturelle Erfahrungen zurückgriff und diese aktualisierte.[2704] Lokale Brauchtumselemente wurden in die politischen Feiern integriert und so brach die nationalsozialistische Politik auf unterster Ebene in eine bis dahin nicht politisierten Feierraum der Bevölkerung ein. Es entwickelte sich der lange nachhaltige politische Folklorismus.[2705] Aber auch wenn der Nationalsozialismus, gleich wie zuvor die politische Linke versuchte, den 1. Mai mit einer historischen und mythischen Kontinuität zu besetzen, muss betont werden, dass der 1. Mai ein genuin „proletarischer Feiertag” ist und immer schon eindeutig profane Wurzeln besaß.[2706]

Seit März 1938 musste sich das angeschlossene Österreich der nationalsozialistischen Realität stellen. Die neuen politischen Denkmuster und die neue politische Praxis konnte allerdings nicht innerhalb von eineinhalb Monaten verstanden werden. Der Erste Mai als Tag der deutschen Volksgemeinschaft war für den traditionellen Arbeiterfeiertag in gewisser Weise gleich abartig wie der schon im Ständestaat unternommene Versuch, ihn in einen regimegetreuen Feiertag umzuwandeln. Das ständestaatliche Konzept, das den Beginn des Maienmonats mit dem Symbol der erwachenden Natur verband und gleichzeitig den Tag der Verfassung, den Tag der Jugend und aller Erwerbstätigen zu feiern vorsah, konnte nur wenige überzeugen. Der Erste Mai war damit seines revolutionären Ursprungs beraubt und mit anderen politischen und konfessionellen Inhalten überfrachtet. Der erhoffte identitätsstiftende Effekt blieb jedoch aus.[2707] Die NSDAP setzte daher auf verstärkte Aufklärung und sture Einübung des nationalsozialistischen Festhabitus, was mitunter auch formal gelang, um den 1. Mai 1938 in Österreich als gleichgeschaltetes Fest propagieren zu können. Die Formalisierung und inhaltlich gleichgerichtete Lagerung des Festtages war nämlich im Deutschen Reich schon lange abgeschlossen. Österreich musste sich nur noch anpassen. Der 1. Mai 1938, der unverkennbar im Sog des Anschlusstaumels stand, täuschte die Nationalsozialisten über eine tatsächlich verstandene Rezeption des Feiertages hinweg. Auch die in diesem Zusammenhang dürftige Oberflächenkosmetik der Feiergestaltung zeigte Erfolg: „In größeren Betrieben waren in der letzten Woche eigens die Lieder des deutschen Arbeiters eingelernt worden, und trotz dieser kurzen Zeit wurden sie schon so flott gesungen, daß man seine helle Freude haben konnte.”[2708] Nicht nur die Stadt Salzburg erlebte eine bombastische Massenveranstaltung, sondern in vielen anderen Orten des Landes wurden Kundgebungen abgehalten.[2709]

Was schon im Ständestaat schwierig zu verwirklichen war, nämlich den Ersten Mai dem ganzen Volk als allgemeinen Festtag anzupreisen, war auch unter dem Nationalsozialismus in Österreich eine mühevolle Aufgabe. Besonders die ländliche Bevölkerung ließ sich vom neuen Konzept des Ersten Mais nicht vollständig überzeugen. Ältere Erinnerungskulturen dominierten das Verhalten und man überließ den Feiertag, entgegen der nationalsozialistischen Vorstellung des Tages, den Arbeitern. Auch wenn die Propagandamaschinerie seit 1938 auf die neue Interpretation des Tages im Deutschen Reich hinwies und „Arbeiter” neu definierte: „Der 1. Mai ist im Dritten Reich der traditionelle Feiertag des deutschen Arbeiters. Der Begriff Arbeiter hat durch den Nationalsozialismus eine neue Bedeutung erhalten. Er umschließt ohne Klassengegensätze all diejenigen, die ihre Arbeitskraft in den Dienst des deutschen Volkes stellen. Er kenn[t] keine Unterschiede zwischen Hand- und Kopfarbeiter, zwischen [G]efolgsmann und Betriebsführer. Sie sind alle Arbeiter im Dienste des Volkes. Der Sinn des 1. Mai liegt in der Herstellung dieser wahren Volksgemeinschaft und in der Betonung, dass Arbeit, ganz gleich an welcher Stelle man sie verrichtet, keine Schande, sondern höchste Pflicht ist.”[2710]

Während man im Jahr des Anschlusses am Ersten Mai noch von der Euphorie und der Hoffnung profitieren konnte, fielen die organisierten Veranstaltungen zum 1. Mai 1939 kleiner aus.[2711] Während man für Oberösterreich eine Rückläufigkeit bei der Teilnahme an den politischen Veranstaltungen ausmachen kann, lässt sich für das Bundesland Salzburg aufgrund der unterschiedlichen Quellenlage eine derartige Entwicklung nicht belegen.[2712] Vielmehr scheint die Hypothese plausibel, dass man in Salzburg einen anderen Weg beschritt als in Oberösterreich und durch die massive Integration der bäuerlichen Kultur bzw. der Wiederbelebung von angeblichen verloren gegangenen Brauchtums in die politische Feiern, einen höheren Grad an Akzeptanz und Partizipation erreichte. Besonders die Veranstaltungen am Land versuchten einen geschickten Ausgleich zwischen politischer Kundgebung und bäuerlichem Volksfest zu finden, um die Bevölkerung nicht durch eine massive politische Indoktrinierung zu langweilen. Man setzte sozusagen auf eine volksnahe Vermittlung der nationalsozialistischen Werte.

Dazu bemühte man sich den Ersten Mai von seinen linken politischen Wurzeln zu lösen und als altes germanisches Fest zu begründen: „Die Feier dieses Tages greift weit hinein in die Vergangenheit unseres Volkes bis zur mystischen Zeit. Er [der 1. Mai] war das Frühlingsfest unserer germanischen Vorfahren, er war das Fest des Lebens- und Kraftspendens, des sich Vereinens zu neuem Schaffen und Gestalten. Der 1. Mai, er ist im altgermanischen Mythos der Hochzeitstag des Göttervaters Wotan und der Himmelsgöttin Freia.”[2713] Zwar wurde im politischen Diskurs diese mystisch-historische Verklammerung nicht weiter reflektiert, sie diente aber doch einer Legitimation des Festes nach nationalsozialistischer Interpretation.

Dieses Rückbesinnen auf den germanischen Ursprung, der in Verbindung mit volkstümlichem Brauchtum zum wahren und echten Ersten-Mai-Fest stilisiert wurde und sich somit gegen die festgefahrenen politischen Interpretationen des linken Arbeiterfesttages abgrenzte, lässt sich in Salzburg besonders in den frühen vierziger Jahren beobachten. Indem man sich an den Berliner Großveranstaltungen orientierte, die in der kleindörflichen Praxis jedoch sperrig und steif gewirkt haben müssen, erkannte man, dass politische Feiern nur dann Erfolg haben könnten, wenn sie die Richtlinien nur schematisch befolgten und bodenständige sowie traditionelle Elemente einfließen ließen.[2714] Zu einer derartigen Liberalisierung des nationalsozialistischen 1. Mai kam es aber erst, als man in Berlin die offiziellen Feierlichkeiten strich. Einzig betriebliche Appelle konnten noch abgehalten werden.[2715] Da in Salzburg industrielle Zentren weitgehend fehlten, sieht man von der Landeshauptstadt, Hallein und einigen Orten im Pongau ab, setzte die Partei viel stärker auf die bäuerliche Bevölkerung als Motor für die parteiliche Gleichschaltung.

Mit dem „Tag der Landarbeiter” am 1. Mai 1941 in Altenmarkt fand diese politische Instrumentalisierung der bäuerlichen Kultur einen Auftakt. Durch die Anwesenheit von Reichsstatthalter und Gauleiter Rainer sowie Vertretern von Partei, Staat und Bauernschaft erhielt die Feier einen offiziellen Charakter mit eindeutiger Botschaft. Ein aufwändiger Festzug stand ganz im Zeichen des bäuerlichen Jahreskreises. Nach den Abordnungen der Parteiorganisationen wurden Szenen aus dem bäuerlichen Alltag (Feldarbeit, Handwerk etc.) gezeigt. Eine zwölfköpfige Bauernfamilie sollte die „gesunde Erneuerung des Bauerntums” darstellen. Der Umzug endete unter dem Maibaum, wo der bäuerlichen Bevölkerung für den tapferen Kampf an der Heimatfront gedankt wurde. Gauleiter Rainer führte dazu aus: „Der Feind weiß, daß er den deutschen Soldaten nicht besiegen kann, aber er glaubt, das deutsche Volk aushungern zu können. Deshalb muß der Führer sich auf euch genauso verlassen können wie auf seine tapferen Soldaten. Auch ihr habt eure Pflicht erfüllt, ihr seid die tapferen Kämpfer der Heimatfront.”[2716]

1943 appellierte man an die bäuerlichen Emotionen in ähnlicher Weise. Nicht ein Aufmarsch aller arbeitenden Kräfte des Gaues, sondern ein bäuerliches Maifest in Kothgumprechting bei Seekirchen stand für die „große Volksgemeinschaft” des deutschen Volkes auf dem Programm. Wieder bemühte man sich, eine volkstümliche Kontinuität zwischen dem bäuerlichen Maifest und den älteren Kulten aufzuzeigen: „Das Hochfeld zwischen Seekirchen und Obertrum hatte sich das Salzburger Heimatwerk nicht willkürlich ausgesucht. Auf dem nahen Buchberg kennt das Volk heute noch einen ‚Hexentanzplatz' – ein Hinweis darauf, daß hier eine alte Kultstätte unserer Altvordern war, den die neue christliche Lehre dem Volke mit solchen Namen vergraulen wollte.”[2717] Die zentralen Elemente des Festes bildeten nicht politische Reden oder politische Repräsentation, obwohl Gauleiter Scheel anwesend war, sondern das Brauchtum (Flurumritt, Kranzelstechen, Gockelstechen, Maibaumaufstellen, Volkstänze).[2718] Interessant ist dabei der Rückzug von der politischen Organisation zu beobachten. Gerade in der harten gesellschaftlichen Realität des Krieges zog sich die NSDAP aus einem derartigen Fest zurück. Die Salzburger Zeitung fand dafür klare Worte. Sie übte auch latente Kritik an dem sonst üblichen parteilichen Pomp: „Zugleich gab uns das Maifest auf dem Hochfeld eine Ahnung, wie die kommenden Feste des Reichgaues Salzburg auf der Hohensalzburg in den Jahren nach dem Siege sein werden: Feste ohne die Bombastik rauschender Worte, ohne den Klimbim vereinsmeierischer Wichtigtuerei, und doch voll Farbenpracht und vor allem voll jener Innigkeit, die aus dem Herzen des Volkes ungekünstelt wächst."[2719]

Erst durch die Lockerungen der rigiden Rahmenbedingungen wurde ein derartiger Sonderweg in Salzburg möglich, denn besonders in den Jahren 1938 und 1939 blieb wenig Raum für Individualität in der Ausgestaltung des Feiertages.

9.15.3. Parteiliche Festpraxis

Anlässlich des 1. Mai 1933, dem ersten nationalsozialistischen Tag der nationalen Arbeit, blieben dem neuen Regime nur knapp drei Monate und dennoch organisierte Joseph Goebbels ein gigantisches Massenspektakel in Berlin, dessen Veranstaltungsstruktur mit morgendlicher Jugendkundgebung und dem Staatsakt als gleichgeschaltetes Massenspektakel im ganzen Reich nachhallte und zum unumstößlichen Vorbild gemacht wurde. Damit wurde Berlin als Hauptstadt des Reiches, neben Nürnberg (Reichsparteitage) und dem Bückeberg bei Hameln (Reichserntedankfest), in die vorderste Reihe der wichtigsten nationalsozialistischen Veranstaltungsorte katapultiert. Der Staatsakt am Tempelhofer Feld mit der von Albrecht Speer 1933 konzipierten Dekoration aus drei überdimensionalen Fahnen, die den Staatsakt von einem herkömmlichen volkstümlichen Maifest abgrenzen sollten, wurde zum ästhetischen Vorbild vieler anderer nationalsozialistischer Veranstaltungen.[2720]

Als das Massenereignis 1936 das erste Mal im Lustgarten abgehalten wurde, verschwanden die drei Fahnen und das zentrale dekorative Element wurde ein riesiger Maibaum, der mit Bändern, Hakenkreuzen, Standes- und Zunftemblemen geschmückt war.[2721] Ein Maibaum tauchte 1935 das erste Mal im Lustgarten bei einer offiziellen Veranstaltung in Berlin auf (Jugendkundgebung). Damals besaß er allerdings nicht die zentrale Positionierung wie ab 1936.[2722] Da der Maibaum erst im dritten Jahr der nationalsozialistischen Herrschaft Eingang in die offiziellen Feierlichkeiten der Reichshauptstadt fand, muss man davon ausgehen, dass die vorhandene Volkskultur aufgrund ihrer propagandistisch gut einsetzbaren Strukturen im Rahmen der NS-Volksgemeinschaftspolitik in das nationalsozialistische „Brauchtum“ aufgenommen wurde, um von ihr zu profitieren. Diese optische Sonderstellung des Maibaumes innerhalb des Staatsaktes trieb unverkennbar die Verbreitung desselben im gesamten Deutschen Reich voran, sodass er unter der NS-Herrschaft die weiteste Verbreitung aufwies.[2723]

Als Österreich 1938 den ersten nationalsozialistischen Ersten Mai begann, waren im Deutschen Reich die politischen Strukturen mit dem volkstümlichen fest verzahnt. Wie auch bei anderen Festen bezogen sich die Nationalsozialisten auf ein germanisches Frühlingsfest des „wiedererwachenden und wieder aufsteigenden Lebens.“ Dabei wurde abgeklärt, dass jedes „echte völkische Brauchtum“ nicht aus rein ästhetischen Empfindungen geschaffen wurde, sondern als „Sinnbild und Ausdruck für eine Welt- und Lebensanschauung.“[2724] Damit wurde die Politisierung vom vorpolitischen Brauchtum begründet und man konnte von der positiven Konnotierung der volkstümlichen Praxis profitieren. Schließlich konnten die volkstümlichen Festtagsbräuche aufgrund ihrer historischen Kontinuität und scheinbaren Authentizität des Ursprünglichen, die das ältere geschichtliche Faktum dem jüngeren voraus hat, die von den Nationalsozialisten vertretene Interpretation des Ersten Mais bestätigen.[2725] Das Land Salzburg gliederte sich diesbezüglich in die völkischen Vorstellungen der nationalsozialistischen Propagandaregie perfekt ein. Besonders die Feiern am 1. Mai 1938 in Salzburg-Stadt verdeutlichen den hohen Grad der Gleichschaltung schon nach kurzer Zeit sowie die gewichtige Vorbildwirkung der Reichshauptstadt in Bezug auf das Feiertagsprogramm.

Die Feierlichkeiten bzw. deren Vorbereitung setzten mit dem Fällen und dem Einbringen des Maibaumes ein. Die nationalsozialistische Regie sah dafür einen kleinen Festzug vor.[2726] 1938 stand der Erste Mai im ganzen Deutschen Reich im Licht des österreichischen Anschlusses. Besonders der Maibaum selbst wurde in vielen Städten zum Ausdruck des soeben geschaffenen großdeutschen Reiches. Deshalb erhielt Berlin einen Maibaum aus Österreich. Die mächtige Fichte sollte die unerschütterliche Standhaftigkeit der „österreichischen Brüder“ versinnbildlichen, weshalb sie aus dem ehemaligen Putschort Seekirchen stammte. Die Verabschiedung des Baumes wurde im Ort zum Spektakel, an dem sich nicht nur die Jugend beteiligte, sondern auch Knechte und Bauern in Flachgauer Tracht, Trachtenvereine aus Seekrichen und Obertrum, die Liedertafel, der Volksliedchor und viele andere Schaulustige.[2727] Im Gegensatz dazu erhielt Wien eine Riesenfichte aus Garmisch-Partenkirchen, die im Ausgleich die nunmehrige „unlösliche Verbundenheit der Ostmark mit dem Altreich“ betonen sollte.[2728] Auch die Stadt Salzburg wurde mit einem bayerischen Maibaum ausstaffiert, der von der HJ und der DAF an der ehemaligen Staatsgrenze abgeholt und unter Musikbegleitung zum Residenzplatz gefahren wurde.[2729] Dort wurde er am Vorabend des Feiertages nach einem Platzkonzert um 17 Uhr durch die Zimmermannszunft aufgestellt.[2730]

Der „Nationale Feiertag des Deutschen Volkes“ wurde in Salzburg mit einem Wecken begrüßt. Ab sechs Uhr am Morgens zogen sechs Musikkapellen durch die Stadt, um die Bevölkerung aus dem Schlaf zu rütteln.[2731] Es konnten aber auch, wie in Hallein, Böller krachen, die denselben Zweck erfüllten.[2732] Der Festzug zum Veranstaltungsort der politischen Feier, die an den Staatsakt in Berlin gekoppelt war, sollte immer vier Gruppen berücksichtigen: 1) Ehrenformationen der Partei und ihrer Organisationen; 2) Brauchtums- und Volkstumsgruppen, zu denen man die Jugendorganisationen zählte; 3) Gruppe der Arbeiter (Vertreter der DAF und ihrer Fachämter des Handwerks, des Handels und des Nährstandes); 4) Gruppen des KdF, die ihre vielfältigen Arbeitsgebiete zeigen sollten. Im Anschluss daran sollten jene Betriebe, die am Umzug teilnehmen wollten, marschieren.[2733]

Wie bei dem schon 1933 in Berlin eingeführten Sternmarsch, bei dem sich die einzelnen Marschkolonnen aus den verschiedensten Stadtvierteln gleichzeitig von allen Richtungen auf den Veranstaltungsort zubewegten, organisierte man auch den Aufmarsch in Salzburg.[2734] Fünf Marschsäulen, die aus Lehen, Nonntal, der Riedenburg, der Elisabethvorstadt und Schallmoos kamen, wurden zeitlich so aufeinander abgestimmt, dass sie alle gleichzeitig am Residenzplatz eintrafen.[2735] Entgegen der empfohlenen Aufmarschordnung war die Marschordnung in Salzburg durch folgende Hierarchie festgelegt: Musikzug, Marschsäulenführer (SA-Sturmführer), Fahnengruppen, Ehrenabordnung der SA, NSKK, Betriebe, SS. Zudem wurde verfügt, dass keine weiblichen Volksgenossen im Zug marschieren durften.[2736] Um halb zwölf war der Aufmarsch beendet. Der Gau-Betriebszellen-Obmann Stanko erstattete Gauleiter Wintersteiger Meldung, in der er das Antreten von „16.000 Hand- und Kopfarbeiter, Gefolgsleute und Betriebsführern“ meldete.[2737] Danach wurden die Reden von Goebbels, Ley und Hitler übertragen.[2738] Nach einer kurzen Schlussansprache des Gauleiters wurden das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied abgesungen und die Marschkolonnen zogen zu den Auflösungsplätzen.[2739] Die offiziellen Feiern verliefen im ganzen Land ähnlich, wobei der Aufmarsch der Parteigliederungen und der größeren Betriebe sowie die gemeinschaftlich gehörte Führerrede im Mittelpunkt standen.[2740]

Am späten Nachmittag veranstaltete man in der Stadt Salzburg im „Franz-Joseph Park“, am Stiegelkeller, im Stadtsaal des Festspielhauses, in der Bahnhofswirtschaft und im Gasthof Mödelhammer Volksfeste mit Schaukelbuden und verschiedenen Programmpunkten, gestaltet durch „Volkskunsttruppen“ und Mitglieder des Stadttheaters.[2741] Im Volksgarten organisierte die NS-Volkswohlfahrt eine Ausspeisung für 3.000 Arbeitslose und Arme, die je eine Portion Gulasch mit Brot erhielten. Zudem wurde Bier ausgeschenkt und Zigaretten verteilt.[2742]

Auch der 1. Mai 1939 lebte von denselben Festelementen. Besonders prunkvoll gestaltete man allerdings das Einbringen des Maibaumes. Am Sonntag dem 30. April wurde der Baum in einem Festzug von einem Vierergespann der Stiegelbrauerei von Lehen über die Ignaz Harrer-Straße, denn über die Lehener Brücke und durch die Imbergstraße zum Franz-Joseph- Park gebracht. Hunderte Arbeiter und Mitglieder der NS-Jugendorganisationen begleiteten den Tross.[2743] Neben dem Baum gingen je zehn Angestellte des Städtischen Gaswerkes in blauer Arbeitskluft und mit Schaufel und Schlegel.[2744] Die eigentliche Maifeier am Montag konnte aufgrund des geeigneteren Veranstaltungsortes im Franz-Joseph-Park eher der nationalsozialistischen Intention eines Frühlingsfestes gerecht werden als die Feier im Vorjahr am Residenzplatz. Doch muss man sich dabei darüber im Klaren sein, dass der 1. Mai 1938 im Stadtzentrum noch viel stärker ein Triumphfest im Zuge des Anschlusses war, wobei auf die symbolische Eroberung des Stadtkerns nicht hätte verzichtet werden können. Die Veranstaltung selbst war aber auch 1939 so konzipiert, dass nach dem Aufmarsch und der Rede des Gauleiters die Übertragung des Staatsaktes aus Berlin einsetzte.[2745]

Die Jugendkundgebung, die der Feier zum offiziellen Staatsakt vorangestellt wurde, zählte zu den ersten Elementen der nationalsozialistischen Maifeiern. Die Jugend repräsentierte die gelungene Volksgemeinschaft, war frei von anderer politischer Beeinflussung und im Sinn der Jugendkultur der zwanziger Jahre positiv konnotiert.[2746] Goebbels sah in den Jugendlichen die „Avantgarde der deutschen Revolution“, die das Erbe der nationalsozialistischen Umwälzung für die Zukunft sichern würde.[2747] Für das Regime war das jedoch nicht der einzige Vorteil. Kinder galten in der NS-Propaganda als leicht verfügbare Statisten bei Inszenierungen.[2748] So zeigte sich Goebbels bereits am 1. Mai 1933 sehr zufrieden über die gelungene, erste große Mobilisierung der Jugend in Berlin,[2749] wodurch diese zu einem fixen Element der Feierlichkeiten avancierte.

Die NSDAP trat somit mit ihren Jugendorganisationen auch bei Feiern an, um die schwindende Autorität der Familie einerseits und den neuen nationalsozialistischen Lebensstil andererseits, den Alfred Rosenberg als den einer „marschierenden Kolonne“ definierte, zu vermitteln.[2750] Die Jugend marschierte genau in diesen „Kolonnen“ zum Ersten Mai. Das morgendliche Wecken am Ersten Mai, das meist der HJ übertragen wurde, mündete in die gleichgeschalteten Jugendkundgebungen. Die Propagandarichtlinien für diese Veranstaltungen sahen eine rigide Gleichschaltung vor, um die Übertragung der wichtigsten Jugendfeier aus dem Berliner Olympiastadion ungestört durchführen zu können. Per Gemeinschaftsempfang erlebte sie die ganze deutsche Jugend mit. An diesen Veranstaltungen mussten die Hitlerjugend, der Bund Deutscher Mädel, das Jungvolk und die Jungmädel teilnehmen. Für 1938 wurde zudem darauf hingewiesen, dass die Jugend nur bei den Liedern mitsingen sollte, die auch „wirklich gekonnt“ wurden. Ansonsten sollte nur die Nationalhymne mitgesungen werden.[2751] 1939 nahmen an der Jugendveranstaltung im Salzburger Franz-Josef-Park nach Angaben der Salzburger Landeszeitung 4.000 Buben und Mädchen teil, die nach der Übertragung aus Berlin in die Feier zum Staatsakt überging.[2752]

9.15.4. Schlusswort

Die in Berlin geschmiedeten Propagandadirektiven wurden in Salzburg hörig umgesetzt. Nicht nur die politische Feier mit der Übertragung des Staatsaktes, sondern auch die von Rosenberg vorangetriebene volkstümliche Mobilisierung im Sinn eines Frühlingsfestes wurde angenommen. Neben dem Maibaum trifft man auch auf Maiköniginnen und Maikönige, wie etwa jene, die 1939 in Saalfelden von der HJ ausgerufen wurden.[2753] Der Erste Mai verschwand dadurch als Arbeiterfeiertag und trat in der Zeit der NS-Herrschaft tatsächlich als Fest der Volksgemeinschaft in Erscheinung. Um dieses Konzept möglichst glaubhaft präsentieren zu können, bediente man sich vor allem volkstümlicher Strukturen und Feierelemente, die völkisch aufgeladen wurden und als typisch nationalsozialistisch in die Gesellschaft infiltriert wurden. Durch den Kriegsausbruch erlebte der Reichsgau Salzburg allerdings nur zwei „echte“ nationale Feiertage des „Deutschen Volkes“ in der ursprünglichen nationalsozialistischen Interpretation.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass man bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der NS-Festkultur besonders darauf achten muss, ein nicht zu geglättetes System darzustellen. Die organisierten nationalsozialistischen Feiern gelten nach wie vor als perfekte Inszenierungen ohne Missstände und mit gesellschaftlichem Konsens, denn eine derartige Sichtweise entspringt auch heute noch dem Propagandamaterial des Regimes. Eine solche heile Welt existierte aber nur in den propagierten Zeitungs- und Wochenschauberichten, die Schwachstellen und oppositionelle Tätigkeit verschleierten und kaschierten. Auch wenn in Salzburg die Quellenlage schlecht ist, sollte eine Suche nach der schmutzigen und unrunden Kehrseite der glänzenden Medaille vorangetrieben werden, um nicht dem nachhallenden „schönen Schein“ des NS-Regimes auch heute noch zu erliegen. Das Auffinden von solchen Quellen des gesellschaftlichen Dissenses gestaltet sich als schwierig. Zwei Beispiele aus dem 1939 sollen hier jedoch am einheitlichen Bild der nationalsozialistischen Veranstaltungskultur kratzen.

So berichtet der Landrat des Kreises St. Johann im Pongau vom 27. Mai 1939 von oppositionellen Tätigkeiten am Ersten Mai: „In der Nacht zum 1. Mai haben 5 jugendliche Burschen, zum Teil Angehörige der HJ, ‚Drei Pfeile’ mit roter Farbe gemalt, welche Tat in Schwarzach stattgefunden hat. Durch die Gendarmerie konnten die Täter eruiert werden, die über Weisung der Gestapo in Schutzhaft genommen und dem Amtsgericht St. Joh. in P. eingeliefert wurden.“[2754] Das zweite Beispiel stammt aus Goldegg, wo es 1939 offensichtlich zu Spannungen zwischen der Ortsgruppenleitung und der bäuerlichen Bevölkerung wegen des Kirchenaustrittes des Ortsgruppenleiters kam. „Dies machte sich bei der Feier zum 1. Mai bemerkbar. Es erschien kein Bauer zu dieser Feier, obwohl 12 Dienstboten geehrt wurden.“[2755] Auch wenn geschlossene Quellenbestände zu diesem Thema fehlen, zeigt sich an den beiden angeführten Beispielen, wie brüchig die nationalsozialistische Festkultur war.[2756]



[2688] [Fiereder 2002], S. 177, S. 180.

[2690] [Schmeer 1956], S. 70. Auch Goebb spekulierte mit diesem Datum. Vgl. [Schellack 1990], S. 283.

[2691] Vgl. [Schmeer 1956], S. 70.

[2692] RGBl. 1933, I, 10.4.1933, S. 191. „Gesetz über die Einführung eines Feiertages der nationalen Arbeit”.

[2693] [Heuel 1989], S. 86ff.

[2696] Goebbels führte in seinem Aufruf aus: „Zum ersten Mal wieder seit Jahrzehnten innerer Zerklüftung und parteipolitischer Zerrissenheit erhebt sich über Zank und Hader der unsterbliche Geist deutschen Volkstums, verklärt und geläutert durch den Segen der schaffenden Arbeit. [...] Wo ehedem marxistische Haßgesänge ertönten, da werden wir uns zum Volk bekennen. Wo einst die Maschinengewehre der roten Weltbeglücker knatterten, da wollen wir dem nationalen Frieden der Stände die Bresche schlagen.“ [Wendt 1933], S. 9f.

[2697] [Dyck/Joost-Krüger 1990], S. 229.

[2698] [Heuel 1989], S. 62ff.

[2706] [Ràsky 1992], S. 59.

[2707] [SpannG 1996], S. 27f.; [Diem 1995], S. 156.

[2708] [Residenzplatz 1983].

[2709] Vgl. u.a. [Hiebel 1999], S. 149; [Weitgasser 1999a], S. 184; [Gemeinde Unken 2000], S. 389; [Ortner 1992], S. 115; [Lindenthaler 1991], S. 178.

[2710] AdR, 04, Bürckel-Materie, Kt. 158/ Ord. 244. – Propagandawesen. – Durchführung des nationalsozialistischen Feiertages 1. Mai 1938 in Österreich.

[2712] Vgl. [Kühberger 2000], S. 197ff. Zwar kann man davon ausgehen, dass auch im Bundesland Salzburg nicht alle nationalsozialistischen Interpretationen des 1. Mai verstanden wurden, weshalb es zu einer zurückhaltenden Haltung gewisser Bevölkerungsschichten kam, doch durch die Skartierung der politischen Lageberichte für Salzburg fehlen wichtige Quellen, die eine Innensicht, ohne beschönigende Worte, wie die der Presse, liefern. Vgl. u. a. SLA, BH-Salzburg Umgebung, 3800/ 2; 4; 16; 17; 27; 32; 33a; 45; 49.

[2715] Seit 1940. [Schellack 1990], S. 327ff.

[2720] Albert Speer erinnerte sich an den Tag, als er zum ersten Mal die ursprüngliche Dekoration für den Festplatz sah: „Der Plan empörte sowohl meine revolutionären, wie auch meine architektonischen Gefühle: ‚Das sieht aus wie die Dekoration zu einem Schützenfest’.“ [Speer 1999], S. 40.

[2723] http://volkskunde.uibk.ac.at./Infoservice/Braeuche/maibaum.html (3.2.2002) [Anm.: Zum Zeitpunkt der Publikation nicht mehr online.]. Zur Bedeutung des Maibaumes in der völkischen und nationalsozialistischen Interpretation vgl. auch [Völkischer Beobachter/Münchner Ausgabe]. Sonderausgabe, 1. 5. 1938, S. 3; [Mößinger 1938].

[2734] Vgl. [Wendt 1933], S. 21ff.

[2735] [Feiertag des deutschen Volkes 1938] – dort findet man auch eine genaue Beschreibung der Routen.

[2736] [Feiertag des deutschen Volkes 1938] – dort findet man auch eine genaue Beschreibung der Routen.

[2743] [Festtag der Arbeit 1939].

[2747] Vgl. [Wendt 1933], S. 18.

[2748] Vgl. [Speer 1999], S. 170f.

[2749] Vgl. [Fröhlich 1987], S. 414. Eintrag vom 1. 5. 1933.

[2750] Vgl. [Michaud 1997], S. 344.

[2751] AdR, 04, Bürckel-Materie, Kt. 158/ Ord. 244. – Propagandawesen. – Durchführung des nationalen Feiertages 1. Mai 1938 in Österreich.

[2754] SLA, PA, K. 391, 1939/ 225. – Lagebericht des Landrates des Kreises St. Johann im Pongau an die Landeshauptmannschaft Salzburg, 27. 5. 1939.

[2755] SLA, PA, K. 391, 1939/ 225. – Lagebericht des Landrates in St. Johann im Pongau, 27. 6. 1939.

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